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3 Monate Thailand & Malaysia - Randnotizen

Randnotizen... - in diesem Blog-Eintrag wollen wir euch ein wenig an unserer Gedankenwelt und unseren Beobachtungen während unserer 3 Monate in Thailand & Malaysia teilhaben lassen.

Wir wollen euch Eindrücke und Beobachtungen vermitteln - kleine Anekdoten am Rande, die unter den nach Reiseziel sortierten Blog-Eintrag zu jedem Reiseort nicht so gut einzuordnen gewesen wären.

Bye Bye Mega-Tourismusziele

Wir haben die Schnauze voll!!!

 

Nein, nein - nicht vom Reisen an sich!

Aber von jenen Mega-Tourismuszielen, die quasi überall als Must see angepriesen werden und die auch tatsächlich jeder anzusteuern scheint!

 

Hm, ich hole mal ein klein wenig aus...

 

Durch eigene Erfahrungen auf Reisen, aber auch durch beispielsweise kritische Dokumentationen, ist uns in letzter Zeit mehr und mehr klar geworden, dass der Massentourismus für Natur, Umwelt und für viele betroffene Regionen eine regelrechte Plage ist.

 

Natur und Umwelt fallen den touristischen Menschenmassen auf zum Teil desaströse Art und Weise zum Opfer.

Die Menschen vor Ort werden von den Massen geradezu überrannt und profitieren oftmals noch nicht einmal davon, weil der moderne Massentourist ja beispielsweise zum Essen nicht mehr in einem örtlichen Lokal einkehrt, sondern schön All-Inclusive alles, wirklich alles, in seiner Konzern-Hotel-Anlage konsumiert oder als Kreuzfahrer zu Lunch und Dinner schön vorübergehend aufs Schiff zurück gekarrt wird.

 

Nun, eines ist für uns unstrittig - wir sind noch nie so gereist und wir wollen bitte auch niemals so reisen!

Könnte uns also ein Stück weit egal sein der Massentourismus...

 

Nein, kann er nicht!

Erstens fällt es schwer die katastrophalen Folgen des Massentourismus zu ignorieren und zweitens wirft der Massentourismus auch auf unsere Art zu reisen seine düsteren Schatten!

 

Was ich meine!?

Alle Prognosen gehen davon aus, dass die Anzahl der Touristen in den nächsten Jahren noch weiter exorbitant steigen wird.

Nun, die Weltbevölkerung wächst und wächst und in extrem bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien kommt ein gewisser Wohlstand und damit die neue Möglichkeit überhaupt reisen zu können bei immer breiteren Bevölkerungsschichten an.

Allein schon so wird klar, dass die Touristenzahlen explodieren werden.

 

Diesem dramatischen Plus an reisenden Menschen, werden gleichzeitig aber immer weniger Spots zur Verfügung stehen!

Was die Lage natürlich noch weiter dramatisiert...

Warum weniger Spots!?

Tja, manch Insel wird durch den Klimawandel von der Landkarte verschwinden, manch Gletscher wird sich zurückziehen u.s.w..

An anderen Orten werden Maßnahmen ergriffen werden um die Reißleine zu ziehen und zu versuchen die Natur noch irgendwie zu retten.

Hierzu ein Beispiel:

In Thailand gibt es die durch den Leonardo DiCaprio Film "The Beach" weltberühmte Bucht "Maya Bay".

Mittlerweile ist die Situation vor Ort so, dass man als Besucher von Strand und Bucht tagsüber quasi nichts mehr sehen kann, weil in der Bucht schier unzählige Boote liegen und am Strand Tausende von Menschen herumtrampeln.

Die Korallenriffe sind zu 75 % zerstört und daher plant die thailändische Regierung nun "The Beach" zumindest in Teilen des Jahres für den Tourismus zu sperren!

Eine richtige Entscheidung, aber auch eine halbherzige...

Denn wenn die zwischenzeitliche Sperrung erwartungsgemäß zur Folge hat, dass zukünftig in den offenen Monaten nur noch um so mehr Menschen kommen, dann ist das Ganze mit Verlaub für den Arsch...

 

Und trotzdem - Entscheidungen dieser Art oder sogar vernünftig weitergehende Entscheidungen werden und müssen in den nächsten Jahren an immer mehr Orten getroffen werden!

 

Der Ausblick in die Reise-Zukunft ist also ganz schön düster - mehr Menschen, weniger Ziele... - folglich werden sich in nicht allzu ferner Zukunft an den Hotspots noch viel mehr Menschen gleichzeitig aufhalten als schon heutzutage...

 

Dabei ist die Situation schon heute an solchen Mega-Tourismuszielen oft unerträglich und für uns einfach nicht mehr nachvollziehbar!

Ja, für unser Empfinden schlichtweg absurd...

 

Nehmen wir doch noch einmal die eben erwähnte "The Beach"-Bucht, die im Film so einsam, so paradiesisch, so wunderschön rüber kam...

Was bitte habe ich davon, wenn ich mich dort hin schippern lasse und dann das Meer vor lauter Booten und den Strand vor lauter Menschen kaum mehr sehen kann!?? Ich kapiere das einfach nicht!

Und doch stehen da jeden Tag Abertausende und machen ihr grenzdebiles Selfie...

Hauptsache, man kann zu Hause erzählen und per Selfie dokumentieren: "Seht her! Ich war da!"...

Was für eine Scheiße!...

 

Wenn wir an so einen besonderen Flecken Erde fahren, dann möchten wir diesen Flecken, ja..., erleben...

Wir möchten ihn in Ruhe erkunden, in Ruhe die idealen Fotomotive auswählen (und zwar nicht mit uns im Vordergrund und dem Anlass des Besuchs nur irgendwie im Hintergrund, sondern eben von der Schönheit dieses Flecken zeugend!) und für eine Weile einfach da sitzen und den Ort, die Schönheit, die Atmosphäre auf uns wirken lassen...

 

Der Großteil der Menschen an den touristischen Hotspots vermittelt uns jedoch allenthalben eine total gegenteilige Einstellung!

Schrecklich... - so nach dem Bustour-Motto: Aussteigen, schnell ran an den Spot, irgendwie schnell ein Selfie machen, wieder einsteigen und binnen Minuten schon weiter zum nächsten Spot, wo dann das Ganze wieder von vorne losgeht...

 

Dieser Schnell-Schnell-Abhak-Tourismus ist zum Kotzen und lässt keinen Raum für Nachhaltigkeit, für Gedanken und Sorgen um Umweltschutz und die Zerbrechlichkeit der Natur....

 

Wir sind jetzt seit rund 5 Wochen unterwegs und waren zum Zeitpunkt dieser Zeilen an mindestens 4 dieser Mega-Tourismusziele...

Und wir können sagen: Wir haben die Schnauze so etwas von voll!

 

Der Weiße Tempel in Chiang Rai... - in eben beschriebener Weise unangenehm überfüllt und überdies mit seiner kruden Disneyland-Symbolik irgendwie eines Tempels unwürdig und so eher eine Kuriosität, die man mal gesehen haben muss, als ein wirkliches und würdiges Highlight...

 

Die Tempel-Anlage Wat Phrathat auf dem Doi Suthep bei Chiang Mai... - schon morgens um 10 Uhr gnadenlos überfüllt, ein absurdes Schauspiel anzusehen wie die Gläubigen zwischen den kreuz und quer umher schwirrenden touristischen Menschenmassen ernsthaft zu beten versuchen. Und die Anlage an sich... - kein Deut schöner als so viele nicht so gehypte Tempelanlagen...

 

Die Batu Caves in Kuala Lumpur... - in diesem Fall können wir nicht beurteilen, ob sie als Ort tatsächlich etwas ganz besonderes sind, aber wir können berichten, dass auch hier oft Ausnahmezustand herrscht mit ob der Menschenmassen kaum mehr wahrnehmbarer Treppe und wildem Parken mitten auf der Autobahn...

 

Und jetzt ganz frisch - die Cameron Highlands hier in Malaysia... - überall liest man wie toll es dort ist, gefühlt jeder Malaysia-Urlauber fährt dorthin...

Ist wirklich so!... - Als wir an unserem aktuellen Aufenthaltsort, Ipoh, ankamen und an der Rezeption berichteten, dass wir zuvor in Fraser's Hill waren, war die Antwort: "Ach was!? Normalerweise waren alle Hotelgäste zuvor in den Cameron Highlands!"

Wir wollten eigentlich auch für 4 Nächte in den Cameron Highlands verweilen, aber für uns waren die Cameron Highlands der endgültige Wendepunkt!

Schon der erste Eindruck war so mies, dass wir uns kaum angekommen spontan entschieden haben, die 4 gebuchten Nächte verfallen zu lassen und umgehend weiterzuziehen!

Was uns so gestört hat, das bekommt ihr demnächst in Blog und Vlog zu Ipoh erklärt!!!

 

An dieser Stelle können wir aber schon einmal festhalten, dass, wie eben schon geschrieben, die Cameron Highlands das i-Tüpfelchen waren...

Wir haben keinen Bock mehr auf Mega-Tourismusziele!

Oftmals werden diese ach so angepriesenen Hotspots den so geschürten Erwartungen einfach nicht gerecht - sie sind nüchtern betrachtet keinen Funken schöner oder einzigartiger als die vielen, vielen vergleichbaren Spots, die aber kaum oder nirgendwo Erwähnung finden.

Und mittlerweile quasi immer sind diese Hotspots gnadenlos überfüllt, was ihnen zusätzlich jeden Reiz, jede Möglichkeit sie bewusst und in Ruhe zu erleben, raubt.

 

Tja, bye bye Mega-Tourismusziele! Wir werden euch kein Stück vermissen!!!

"Spass" mit der Autovermietung in Malaysia

"Wenn einer eine Reise tut..." - dieses Zitat lässt sich mit so vielem ergänzen...

Bei uns in letzter Zeit gerne auch mit: Wenn einer eine Reise tut, dann hat er oft viel "Spaß" mit der Autovermietung...

 

Früher als wir jedes Jahr in die USA flogen, war Hertz unsere Standard-Autovermietung.

Schon bald waren wir Hertz Gold-Kunden und das ließ alles noch reibungsloser funktionieren.

Überall dort wo es angeboten wurde, kamen wir bei der Hertz-Autovermietung an, auf einer elektronischen Anzeigetafel standen bereits unser Name und die Information auf welchem Parkplatz unser Mietwagen auf uns wartete.

Der Schlüssel steckte, einfach rein ins Auto und los ging es.

Kein Warten, kein Papiere ausfüllen am Schalter - ach ja, was für ein Luxus das war...

 

Jenseits der USA waren und sind die Angebote anderer Anbieter jedoch so nachhaltig günstiger, dass wir dazu übergegangen sind auch andere Autovermietungen zu nutzen.

 

So bequem wie zu Hertz Gold-Kunde-Zeiten war es nie wieder, oft aber klappte es trotzdem zumindest reibungslos.

So wie jetzt in Thailand bei der Autovermietung Thai-Rent-a-car - dickes Lob!

 

Manchmal indes ist einfach der Wurm drin...

Wie zuletzt auf Teneriffa und Portugal (siehe unseren Portugal-Blog-Beitrag!)...

 

Und wie jetzt in Malaysia bei "Paradise Car"...

Paradiesisch, um den Namen der Autovermietung kurz aufzugreifen, war rein gar nichts!

 

Gebuchte Abholzeit für den Mietwagen war 11 Uhr.

Als wir um 11 Uhr entsprechend an den Schalter traten, informierte man uns, dass das Auto noch nicht da sei und bat um etwas Geduld.

Das Telefon wurde gezückt und offensichtlich mit dem Manager telefoniert.

Jener Manager kam dann einige Minuten später ins Office und teilte uns mit vollem Ernst mit: "Sorry, aber das für sie vorgesehene Auto kommt erst um 15 Uhr zurück!"

Kein Scheiß... - der meinte das ernst und dachte wir würden jetzt mal einfach so sagen: "Ach so, na, macht nichts! Dann warten wir halt 4 Stunden!"

 

Mal wieder musste ich im Falle einer Autoanmietung etwas nachdrücklicher werden!

So erzwang ich einen neuen Lösungsansatz... - es wurde ein Grab-Auto gerufen, wir luden unser stattliches Gepäck dort ein und fuhren gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Autovermietung zu einem 10 Minuten entfernten Gelände der Autovermietung.

Während der Mitarbeiter das Tor zum Hofgelände öffnete, luden wir das ganze Gepäck wieder aus und betraten dann den Hof.

Auf dem großen Hof standen ganze 2 Autos.

Immerhin... - eines entsprach wohl so halbwegs unserer gebuchten Größe, auch wenn es ziemlich beschissen aussah auf den ersten Blick.

 

Der Mitarbeiter steckte den Zündschlüssel schon einmal ein, ging dann ins Container-Büro auf dem Hof um die Papiere vorzubereiten und ich nutzte die Zeit um schon einmal den Stand der Tankfüllung zu überprüfen.

Laut Vertrag sollte uns ein vollgetanktes Auto zur Verfügung gestellt werden, was bekanntlich dann ja auch alles leichter bei der Rückgabe macht.

Tja, ihr ahnt es sicherlich schon... - der Tank war nicht voll, sondern "natürlich" auf Reserve!

Als ich den zurückkommenden Mitarbeiter auf den fast leeren Tank aufmerksam machte, antwortete der wie selbstverständlich: "Ja, nein - nur noch ein Balken auf der Tankanzeige."

Etwas erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass ich nicht bereit war so vom Hof zu fahren.

Das Telefon wurde wieder gezückt und wieder mit dem Manager telefoniert.

Ergebnis: Wir wurden um weitere 15 Minuten Geduld gebeten, nahmen im Container-Büro Platz und warteten während der Mitarbeiter mit dem Auto zur Tankstelle fuhr.

 

Hm, gut eine Stunde Zeit und einiges an Nerven hat der "Spaß" bei der Anmietung mal wieder gekostet.

Letztlich waren wir froh wenigstens so kurz vor 12 Uhr endlich loszukommen...

 

Ende gut, alles gut... - leider auch nicht wirklich...

Das uns so spontan zur Verfügung gestellte Auto ist "natürlich" zu allem Überfluss nahe an der Verschrottung!

Fast 170.000 Kilometer gelaufen - unglaublich für einen Mietwagen!

Rundherum, wirklich rundherum, mit Kratzern und Beulen versehen, im schmuddeligen Innenraum knarrt und klappert es an allen Ecken, kein AUX-, USB- oder Bluetooth-Anschluss um seine eigene Musik hören zu können und überhaupt nur ein einziger funktionierender Lautsprecher.

Ein Witz...

"Natürlich" gab es auch bereits Schrecksekunden als der Wagen das Anspringen einfach mal so verweigerte und heute kam ich kurz mit einem Taxifahrer ins Gespräch und als er erfuhr, dass ich aus Deutschland komme, sagte er: "Hey, du weißt schon - du fährst hier gerade den Trabi Malaysias!"...

Ich bin begeistert...

Vom Unerträglichen Jammern über unterschiedliche Eintrittspreise

Ich weiß nicht wie ihr das so handhabt... - wir schauen vor Ort bei der Planung für den Tag gerne noch einmal Kommentare anderer Reisender zu Sehenswürdigkeiten im Internet an, z.B. bei TripAdvisor.

 

Schon in unserer ersten Woche sind wir dabei mehrfach auf große Empörung gestoßen...

 

Empörung darüber, dass bei manchen Sehenswürdigkeiten, z.B. bei Nationalparks, Touristen einen höheren Eintritt als Einheimische zahlen.

Von Abzocke und Schlimmerem ist da die Rede.

Sorry, geht's noch!?!?!?

 

Ich werde mal konkreter:

 

Für die Nationalparks haben wir bisher jeweils 200 Baht Eintritt pro Person gezahlt - das sind umgerechnet aktuell 5,20 Euro.

Thailänder müssen in der Tat für die Nationalparks nur 50 Baht Eintritt zahlen.

 

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich 5,20 Euro Eintritt für einen Nationalpark nicht eben teuer finde!

5,20 Euro für wunderbare, geschützte und gepflegte Natur, in der man ohne Weiteres einen kompletten Tag verbringen kann.

Zu teuer!?!? Unsinn!

Für einen Kaffee bei Starbucks gibt man das ohne großes Überlegen locker mal aus und beispielsweise in den USA muss man für Nationalparks deutlich tiefer in die Tasche greifen.

 

Warum also diese Aufregung bei so manch anderem Urlauber!??

Wirklich nur deshalb, weil Andere, sprich Einheimische, weniger bezahlen!??

What the fuck!?

 

Das aktuelle Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt statistisch bei 3.300 Euro im Monat.

Ich weiß, davon kann manch einer in Deutschland nur träumen, aber auch manch Thailänder wird vom statistischen Durchschnittseinkommen seines Landes nur träumen können!

Und eben dieses Durchschnittseinkommen liegt in Thailand aktuell bei 425 Euro im Monat!!!

 

Ein Deutscher verfügt im Schnitt mithin also über 8mal so viel Einkommen wie ein Thailänder!

Und dann schämen sich deutsche Touristen allen Ernstes nicht dafür in Internet-Foren darüber zu jammern, dass sie für einen Nationalpark ausnahmsweise mal das 4fache eines Thailänders an Eintritt hinlegen müssen!?

 

Ich bin nicht wirklich ein Mathe-Genie, aber selbst mir geht anhand dieser nackten Zahlen sofort auf, dass das für uns Touristen eigentlich noch immer ein guter Deal ist!

Daher: Schämt euch, ihr Jammerlappen!

 

Ich bin da wirklich sprachlos...

 

Vielleicht ist das Ganze in Sachen Nationalparks ja sogar noch ungünstiger für die Thailänder... - ich zumindest weiß nicht ob für die Erhaltung der Nationalparks nicht vielleicht sogar auch noch Steuergelder eingesetzt werden...

Falls ja, würde jeder Thailänder also zusätzlich noch über Steuern für die Nationalparks zahlen...

 

Aber wie gesagt - auch ohne diese theoretische Überlegung - ausnahmsweise mal bei 8fachem Einkommen das 4fache zu zahlen - das scheint mir kein Grund mich derart zu echauffieren...

 

Ach, vermutlich wissen all die Jammerlappen selbst, dass ihre Beschwerden eigentlich lächerlich und blamabel sind...

Und was macht man heutzutage in diesem Bewusstsein!? - Ganz nach Trump- und AfD-Manier sattelt man auf den völligen Unsinn einfach einen noch größeren Unsinn drauf! Wird schon keiner merken und ein Füllhorn an Idioten wird darauf rein fallen...

 

In diesem Fall wird die unsinnige Empörung allen Ernstes tatsächlich gerne mit folgendem Bullshit untermauert:

"Und damit wir Touristen ja nicht merken wie wir abgezockt werden, schreiben sie die Eintrittspreise für Thailänder schön nur auf thailändisch hin!"

Ihr fallt gerade um vor Lachen oder bewundert meine Phantasie!? - Sorry, das ist leider kein Produkt meiner blühenden Phantasie, sondern ein ernstgemeinter Kommentar! Ich zitiere hier nur...

 

In Thailand wird thailändisch gesprochen und folglich ist es logisch, dass alle Informationen, auch die Eintrittspreise am Eingang der Nationalparks, auf thailändisch ausgewiesen sind!

Wenn die Eintrittspreise für Touristen zusätzlich auf Englisch abgebildet sind, dann ist das nichts als eine nette Geste, eine freundliche Hilfe für diejenigen, die der thailändischen Sprache nicht mächtig sind!

 

Wie bitte kann man  diese logische Geschichte allen Ernstes umdrehen und den thailändischen Behörden vorwerfen die Eintrittspreise für Thailänder absichtlich nur auf thailändisch anzuzeigen, in der Absicht uns Touristen hinters Licht zu führen und uns nicht merken zu lassen, dass wir gnadenlos abgezockt werden!?!?!?

 

Herr, lasse Hirn (oder besser Anstand und Moral) vom Himmel regnen...

 

Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist diese Argumentation unglaublich lächerlich.

Jedoch hat mir das Jahr 2017 so manche Sorgenfalte auf die Stirn gebrannt.

Selbst der allergrößte Unsinn, selbst die krudesten Ansätze, Theorien und Behauptungen werden schamlos in die Welt gesetzt und oft auch noch für bare Münze genommen.

Genau diese immer mehr um sich greifende Mischung aus Ich-Bezogenheit, fehlendem Blick über den Tellerrand hinaus und der standhaften Verbreitung auch unsinnigster Überlegungen macht mir wirklich zunehmend Angst...

 

Wehret den Anfängen!

Unsere ersten eindrücke nach den ersten 48 stunden

Zum Zeitpunkt dieser Zeilen sind wir gerade einmal 48 Stunden vor Ort und die Strapazen der Anreise (sonntags um 8 Uhr deutscher Zeit aufgestanden - montags um 14.30 Uhr deutscher Zeit dann im Hotel angekommen) fallen erst langsam von uns ab.

Natürlich ist es viel zu früh für ein erstes Zwischenfazit, aber erste Eindrücke lassen sich natürlich doch festhalten...

 

Ja, und das gilt erst recht, wenn die Eindrücke so umwerfend positiv sind, wie unsere jetzt gerade:

 

Im Vorwege hatten wir "natürlich" einiges zu hören und zu lesen bekommen an Klischees, Warnungen und Erfahrungswerten.

 

Bis hierhin zumindest traf nicht eine dieser negativen Anmerkungen ein!

 

Die Einreiseformalitäten hatten wir in gerade einmal 15 Minuten hinter uns.

Alles lief geordnet und unkompliziert ab.

Nun ja, streng und wortkarg (Selbst in den seit 9/11 doch etwas überpedantischen USA kann man ja als Paar oder Familie gemeinsam zum Einreise-Schalter gehen und mitunter wechselt man sogar ein paar Worte. Aber hier in Thailand durfte wirklich immer nur eine Person vortreten und als neben Stephie eine Familie gemeinsam vortrat, wurde nur streng geschaut und per erhobenem Zeigefinger signalisiert, dass nur jeweils einer kommen darf. Kein Wort kam den Einreise-Mitarbeitern über die Lippen.), aber eben auch schnell und reibungslos.

Nichts vom prophezeiten Chaos und neuen Sonderregelungen (nur wer 20.000 Baht in der Tasche hat darf einreisen u.s.w.).

 

Ja, und so positiv ging es weiter.

Wir riefen vom Flughafen aus im Hotel an und nur 10 min. später war der Fahrer vom Abholservice da. Am nächsten Morgen sollte es um 6.30 Uhr zurück zum Flughafen gehen, um 6.20 Uhr wurden wir per Anruf daran erinnert und genau um 6.30 Uhr fuhr der Shuttle los.

Also nichts von überzogener "Komme ich heute nicht, komme ich morgen"-Mentalität.

 

Und während wir in Europa (siehe unseren Portugal-Blog!) bei der Autoanmietung ja zuletzt reichlich Frust schieben mussten, klappte selbst das hier perfekt.

Gut, als ich an den Schalter der Autovermietung trat schliefen die beiden Mitarbeiter entspannt auf ihren Schreibtischen. Aber sie wachten umgehend auf und dann saßen wir schon 10 min. später in unserem Mietwagen!

Unglaublich schnell und völlig unkompliziert und angenehm - kein Versuch uns zusätzliche Versicherungen aufzuschwatzen, kein Ärger mit der vereinbarten Tankregelung, ein Auto größer als gebucht.

 

Um kurz nach 7 Uhr morgens ging es am Dienstag auf in den Straßenverkehr Thailands.

Viele warnten in Deutschland nachdrücklich vor den chaotischen Zuständen auf den Straßen Thailands, manch einer rät sogar komplett davon ab mit dem Mietwagen auf eigene Faust durchs Land zu reisen.

5 1/2 Stunden sind wir von Bangkok nach Sukhothai gefahren - über Autobahnen, Landstraßen und durch ein paar kleine Städte und Dörfer - bis hierhin kein Problem!

Mindestens wenn man wie wir aus vielen Urlauben schon Linksverkehr erprobt ist und schon den einen oder anderen Urlaub mit dem Auto in italienischen Großstädten unterwegs war, dann ist Autofahren in Thailand zumindest kein Hexenwerk.

Die Konzentration muss man schon hochhalten, den "Zuerst komme ich"-Egoismus deutscher Straßen besser etwas zurückfahren und die "Regel ist Regel"-Mentalität vergessen, aber dann ist das gut machbar.

Zumindest bisher...

 

Was ansonsten in Sachen erste Eindrücke in diesen ersten 48 Stunden prägend war, ist die Freundlichkeit!

Die Menschen sind ganz genauso überbordend freundlich wie man sich das in Asien vorstellt!

 

Im Hotel stellt sich sofort jeder Mitarbeiter mit Namen vor und bittet regelrecht darum wirklich jederzeit im Falle eines Anliegens zu ihm zu kommen.

Schon nach der ersten Nacht wurde ich von einem Mitarbeiter sozusagen persönlich begrüßt - er fragte nach der Zimmernummer und sagte dann sofort: "Ah, Kai!"

Ich erwiderte ob er alle Namen so schnell drauf habe oder ich es ihm mit meinem 3-Buchstaben-Namen auch leicht gemacht habe und er erwiderte ehrlich: "Well, you are a customer!"

Und Pop, die uns gestern eincheckte, lief eben auf dem Heimweg winkend an uns vorbei, blieb stehen und fragte was Goodbye noch einmal auf Deutsch heißt.

 

Heute bereitete man uns in einem Lokal am Nachtmarkt extra vegetarische Versionen eines eigentlich Fleisch-Gerichtes zu und als wir nach Cola Zero und Wasser als Getränke fragten wurde genickt und Sekunden später sprang eine Mitarbeiterin auf den Roller und kam fünf Minuten später mit frisch gekaufter Cola und einem frisch gekauften Liter Wasser wieder.

Ja, und bezahlt haben wir für die beiden Essen und die extra besorgten Getränke alles zusammen gerade einmal 130 Baht (das sind 2,38 Euro)!

 

Aber nicht nur die direkt im Service beschäftigten Thais sind so.

Gestern am Historical Park verstellte Stephie die Höhe des Sattels ihres Leih-Fahrrads und sofort boten ein Mitarbeiter und ein Soldat ihre Hilfe an.

Und bei der Gelegenheit wurden uns als Happy New Year-Gruß gleich noch kostenlose Ansichtskarten geschenkt und ich um Selfies gebeten (wohlgemerkt ich wurde gebeten - nicht etwa andersrum).

Ja, und so bin ich jetzt auf den Selfies eines Parkmitarbeiters und eines Soldaten - gemeinsam in die Kamera lächelnd und die Ansichtskarte beide festhaltend.

 

Ach ja, und die Kinder...

Heute waren wir in einer Region, in die sich noch immer kaum westliche Touristen verirren. Wenn wir Kindern begegneten, dann hatten die Kinder ganz große Augen, tuschelten mit ihren Eltern und grüßten uns mit einem solch herzergreifenden Strahlen... - so ein Strahlen gibt es bei uns selbst unterm Weihnachtsbaum nur noch selten zu sehen...

 

Hm, ich ahne es schon... - der eine oder andere Miesepeter wird jetzt wieder sagen, dass das ja alles nur oberflächlich ist...

Aber mal im Ernst - Who cares!???

Angenehm ist es trotzdem! Und tausendmal besser als der oft wenig motivierte Service in Deutschland!

 

Natürlich gewöhnungsbedürftig ist das allgegenwärtige Verbeugen - die Hände vor der Brust falten und mindestens den Kopf verneigen - zur Begrüßung und als Geste des Dankes.

Die ersten Male ist einem das als Europäer irgendwie unangenehm, irgendwie peinlich, aber in Windeseile gewöhnt man sich daran.

Es ist halt Teil der Kultur und auf den zweiten Blick irgendwie eben doch eine angenehme Wertschätzung.

Und so erwischten wir uns schon am zweiten Tag hier dabei, wie wir uns mit Stolz selbst attestierten das mit der Verbeugung schon ziemlich formvollendet hinzubekommen...

Fremdschämen am Pool

Mal so ganz allgemein war ich ja schon immer der Meinung, dass ein wenig Empathie, Beobachtungsgabe und Nachdenken eine ganz gute Kombination und irgendwie unabdingbar fürs Miteinander sind.

 

Wenn es um den Platz am Pool geht, dann hapert es bei meinen deutschen Mitmenschen jedoch leider oft in diesen Bereichen.

Der Handtuch-Krieg zwischen Deutschen und Engländern auf Mallorca ist ja fast schon legendär...

 

Leider haben längst noch nicht alle daraus gelernt.

Zwei befreundete deutsche Mädels, so schätzungsweise Mitte 20, bestätigten den schlechten Ruf der deutschen Touristen heute zumindest nachhaltig:

 

Wir hatten knallende Sonne und brütende Hitze von über 30 Grad.

Am Pool im Hotel gibt es 16 Liegen. 8 Liegen sind oberhalb des Pools positioniert und nachmittags völlig frei von Schatten, die anderen 8 Liegen sind etwas abseits vom Pool unter Schirmen und damit ganztägig im Schatten positioniert.

Obwohl augenscheinlich jeder Neuankömmling nach einem Platz im Schatten Ausschau hielt (um nicht zu sagen nach einem Platz im Schatten lechzte), hatten die zwei deutschen Mädels kein Problem damit auch weiterhin zu Zweit 4 (!) Liegen zu belegen!

Es gibt an den Liegen sogar wirklich große Beistelltische, aber die beiden ignoranten Bitches lagerten ihre Rucksäcke und Ersatz-Bikinis frech weiter auf zwei Liegen und zwangen dadurch andere Gäste in die brütende Sonne oder gar zum wieder gehen.

Wir selbst hatten nun zum Glück noch Schattenplätze bekommen und na ja, ich hätte ohnehin definitiv sonst etwas gesagt...

Aber andere Gäste haben sich dann eben tatsächlich kommentarlos ihrem Schicksal ergeben und so die dummdreiste Frechheit der Zwei mal wieder obsiegen lassen...

Tut mir wirklich leid - ich habe für so einen Scheiß kein Verständnis!

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